Rocken für den guten Zweck – Movement sammelt für Care-Center in Burkina Faso

Sommer, Sonne, See genießen und dabei Gutes tun: Movement lädt zum Benefiz Rock Festival am Nimburger Baggersee ein. Teningen. Am Nimburger Baggersee veranstaltet der Verein „Movement“ am Samstag, 28. Juni, wieder sein „Burkina Faso Benefizz-Festival“. Zwischen DRLG-Heim und Seeufer gibt es ab 16 Uhr ein Kinderprogramm, ein Grillbüffet und mehrere Live-Bands. Diesmal geben die Mitglieder ein klares Spendenziel aus. 

„Wir wollen dieses Jahr 20.000 Euro für den Bau unseres neuen Mini-Krankenhauses sammeln“, erklärt der 1. Vorsitzende Michael Bührer. In den letzten Jahren habe die Spendenbereitschaft beim Festival etwas nachgelassen. Mit der Formulierung eines konkreten Ziels wolle der Verein neue Reize setzen. Am Eingang und an der Bühne werde man Plakate mit QR-Codes aufhängen, die zur Spende über Paypal animieren. „Außerdem werden unsere jungen Vereinsmitglieder ganz klassisch mit der Sammelbüchse herumlaufen“, so Bührer. Der Vorsitzende hoffe, dass sich nicht nur private Festivalbesucher, sondern auch regionale Unternehmen sich mit einer Spende beteiligen. 

Seit 2008 betreibt „Movement“ mehrere Projekte in Burkina Faso. Dabei wird das traditionelle Wissen vor Ort mit angepassten Technologien und erneuerbaren Energien verknüpft. Sichtbarer Ausdruck ist das 2015 gegründete und sich stetig weiterentwickelnde Ökologische Zentrum nahe der Stadt Ouahigouya. Auf 2,5 Hektar werden einerseits nachhaltige Anbaumethoden umgesetzt und vermittelt. Ein 70 Meter tiefer Brunnen mit Solarpumpe sorgt für die Bewässerung. Anderseits gibt es in dem Zentrum einen Hühnerstall, eine Baumschule eine Getreidemühle mit Solarantrieb, einen Laden, eine Kooperation mit vier benachbarten Grundschulen und vieles mehr.

„Unser neuestes Projekt wird ein innovatives Care-Center unweit des Ökologischen Zentrums“, erzählt Bührer stolz. Bereits vor zehn Jahren hatte der Vorsitzende vor Ort den Gesundheitspfleger Boukary Sankara – Neffe des berühmten Thomas Sankara – kennengelernt. Dieser träumt schon lange davon, sich mit einem kleinen Hospital selbstständig zu machen und mit Hilfe ganzheitlicher Behandlungsmethoden die lokale Gesundheitsversorgung zu verbessern. Mit seinem angesparten Geld hat Sankara mittlerweile ein passendes Grundstück erworben. Mit dem Know-How und der finanziellen Unterstützung von Movement wird das Areal nun sukzessive bebaut. 2024 erhielt es eine Mauer und einen Brunnen, dieses Jahr kommen ein Wasserturm und die Fundamente ein erstes Behandlungsgebäude hinzu.

„In Burkina Faso basiert die medizinische Hilfe zu 90 Prozent auf den Gesundheitspflegern”, erklärt Michael Bührer. Deren Kompetenz reiche von der Erstbehandlung bis hin zur Ausstellung von Rezepten. Damit seien sie für das zuständig, was hier in Deutschland eigentlich die Allgemeinärzte leisten. Boukary Sankara verfüge über die entsprechende Ausbildung und viel Erfahrung. Für seine medizinische Anlaufstelle habe er in den vergangenen 5 Jahren einen klaren Plan entwickelt. Das Behandlungskonzept fuße auf einem ganzheitlichen Ansatz, der nicht nur die Symptome des Patienten, sondern auch auf die Ursachen betrachtet. „Diese können ganz unterschiedlich sein und reichen von schlechter Ernährung über Probleme innerhalb der Familie bis hin zu Alkohol- oder Drogenmissbrauch”, so Bührer.

Interessant: Sankaras Mini-Krankenhaus soll keine reine Ambulanz sein. Im zweiten Bauabschnitt soll auch eine Krankenstation mit stationären Betten errichtet werden. Schwangere Frauen beispielsweise können dort im Beisein von medizinischem Fachpersonal ihre Kinder zur Welt bringen. Durch eine Kooperation mit dem zehn Minuten entfernten Krankenhaus soll außerdem eine Vollversorgung gewährleistet werden. „Wir als Verein wollen Boukary Sankara dabei helfen, so schnell wie möglich die Grundinfrastruktur für das kleine Hospital herzustellen – 2026 könnten die ersten Gebäude stehen, 2027 soll der Betrieb anlaufen”, so der Vorsitzende. Rund 20.000 Euro habe Movement in dieses Projekt bereits investiert, Bührer rechne mit weiteren 100.000 Euro in den nächsten 5 Jahren.

Seine Maßnahmen finanziert Movement hauptsächlich mit der zweimal jährlich stattfindenden Mango-Aktion. Da in diesem Frühsommer eine der beiden Lieferungen ausfiel, fehlt viel Geld. Nicht zuletzt, deshalb beschloss Movement, das Festival am 28. Juni mit einem Spendenziel zu versehen. Ein Besuch dieser besonderen Veranstaltung am Nimburger Baggersee lohnt sich. Rund um das Pagodenzelt gibt es ab 16 Uhr ein Kinderprogramm mit Kinderschminken, Riesenseifenblasen und vielem mehr. Gegen 18 Uhr erwartet die Gäste ein buntes Grillbüffet. Und um 20 Uhr wird am Seeufer auf der Live-Bühne gerockt. Angekündigt haben sich unter anderem Just Like Rome (Electropunk) und Warrior Singateh (Reggae/ Dancehall).

„Kommt vorbei und rockt für unser Mini-Krankenhaus!“, appelliert Michael Bührer. Der Vorsitzende war von Mitte Februar bis Mitte März selbst in Burkina Faso. Dabei habe er „neue Motivation gefunden”. Die politische Situation in dem Land sei wieder wesentlich stabiler als noch vor zwei Jahren. Die sozialistische Militärregierung unter Ibrahima Traoré habe es geschafft, die islamistischen Terrorgruppen zurückzudrängen. 80 Prozent des Landes – darunter die wichtigsten Städte – seien wieder erreichbar und sicher. „Außerdem investiert die Regierung deutlich sichtbar in die eigene regionale Wertschöpfung – als Verein fühlen wir uns verstanden”, findet er.


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