Unser ökologisches Zentrum wächst und gedeiht! Im Laufe des vergangenen Jahres haben wir eine Baumschule eingerichtet und über 1000 Jungpflanzen gezogen. Unser Angestellter Moumouni hat eine entsprechende Fortbildung erhalten und ist mittlerweile ein echter Baumliebhaber (Zu Beginn wollte er nur Fruchtbäume pflanzen). Die Jungbäume haben wir zum Teil selbst gepflanzt, an eine Schule gespendet oder an Freunde verschenkt. Ausserdem haben wir angefangen ringsum unser Gelände Eukalytpus- und Neembäume zu pfanzen. Diese wachsen sehr schnell und bieten uns dreierlei Vorteile: Zunächst schützen Sie unser Zentrum vor Wind und Erosion, ausserdem können aus ihren Blättern traditionelle Medikamente hergestellt werden. Zuletzt sind es schnell wachsende Bäume, die entsprechend Holz liefern, was hierzulande der wichtigste Rohstoff zum Kochen ist. Im letzten Jahr wurden knapp 100 Stück davon gepflanzt, und in Kürze folgen die nächsten 100. Insgesamt sollen es 250 Bäume werden. Innerhalb von unserem Gelände haben wir zudem ca. 100 Fruchtbäume gepflanzt. Ausserdem wurden natürlich wachsende Sträucher so geschnitten, dass Sie zu kleinen Bäumen heranwachsen und die existierenden Bäume werden gezielt gefördert.
Diesbezüglich gab es neulich eine schöne Szene. Ich und unser Projektleiter Ibrahim sassen im Stadtzentrum mit freunden und tranken den hier üblichen starken und süssen Tee aus Schnapsgläsern. Ein junger Mann kam auf einem Mofa vorbeigefahren und gab Ibrahim einen frischen Ast und nannte ihn dabei «Tiise Naaba», was hier soviel bedeutet wie König der Bäume. Ich sah ihn fragend an. Er meinte nur, dass die Leute ihm oft Äste von seltenen Arten bringen und er sie dann einpflanzt: Wow, ich hätte platzen können vor Stolz. Ein paar Tage später kaufte ich ihm zur Belohnung die lange ersehnte Kettensäge und wir machten eine Schulung zum Thema Baumschnitt. Ausserdem habe ich 2 Bienenkästen bestellt, damit die vielen Bienen in unseren Bäumen gefördert werden und wir unseren Tee im nächsten Jahr mit Honig trinken können. Zum Jahresende 2018 hin haben wir ausserdem einen Garten mit Tröpfchenbewässerung eingerichtet. Einerseits möchten wir, die Technik ausprobieren und andererseits einen Beitrag zur Ernährung unserer Mitarbeiter und Nachbarn leisten. Hier wachsen jetzt Salat, Tomaten, Kohl, grüne Bohnen, Gurken, wobei wir in den Beeten alle 2 Meter noch einen Baum gepflanzt haben. Ibrahim hat seine Rinder, Schafe und ein paar Hühner in unser Zentrum gebracht, die uns mit Dünger für den Garten und die Bäume versorgen. Ich denke das ist es, was man Permakultur nennt!
Es ist so wunderschön zu sehen, was hier heranwächst, wann immer ich eine freie Minute habe komme ich her und geniesse die ruhige Atmosphäre. Nur 2 Kilometer entfernt von unserem Ökozentrum befindet sich ein grosser Buschwald auf einer Fläche von etwa 28 Hektaren. Yacouba hat ihn in mühseliger Kleinarbeit in über 40 Jahren gepflanzt. Wir haben ihn seit 2013 jedes Jahr besucht und uns von seiner Arbeit inspirieren lassen. Im vergangenen Jahr hat er nun endlich die verdiente Anerkennung bekommen: Man hat ihm den alternativen Nobelpreis verliehen! (siehe: Yacouba Sawadogo – „Das Aufbereiten des Unmöglichen“)
Auch hier gibt es zahlreiche seltene Arten, die wir von Yacouba als Samen oder Jungbäume abkaufen, um zu deren Erhalt beizutragen. Im kommenden Jahr wollen wir gezielt mit den Schulen vor Ort zusammenarbeiten, denn die Kinder sind unsere Zukunft. Jeder Schüler bekommt einen Baum, um den er sich über 3 Jahre hinweg kümmern soll. Die eifrigsten bekommen am Jahresende jeweils einen Baum den Sie zu Hause pflanzen können und ein kleines Geschenk. Wenn wir sie von der wichtigen Bedeutung eines Baumes überzeugen können ist das meiste geschafft. Und vielleicht kapieren es ja dann sogar noch deren Eltern!
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