Von klugen Ziegen und lernenden Menschen

Im Mai 2016 haben wir einen Zaun errichtet, um unser Gelände vor Weidetieren zu schützen. Im August haben wir 120 Bäume gepflanzt und seit Dezember steht die Finanzierung für eine Solarpumpe mit Hochtank. Gleich nach unserer Ankunft im Januar 2017 waren wir natürlich neugierig und wollten sehen wie es jetzt aussieht. So fuhren wir also mit dem Moped los und konnten die ersten Erfolge bereits von weitem sehen. Der Wasserturm ragt hoch über einem Stück Land das von Sträuchern und vertrocknetem Gras bedeckt ist.

Unser Gelände hebt sich deutlich vom kahlgefressenen Umland ab, obwohl wir es gemäht haben, da sich im hohen Heu häufig gefährliche Schlangen verstecken. Beim näherkommen sieht man, dass auch reichlich Akazien, und andere lokale Jungbäume gesprossen sind Doch wer frisst den da seelenruhig mittendrin? Ein Dutzend Ziegen! Offenbar, sind nur Kühe und Schafe ausgeschlossen. Hier in Burkina Faso sind Schafe für ihr simples Gemüt bekannt, so gibt es den Ausdruck „Der ist dumm wie ein Schaf“. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass die Ziegen einfach so viel schlauer sind. Dies hat sich für uns zu einem echten Problem entpuppt. Die Ziegen finden immer einen Weg unseren Stacheldrahtzaun zu durchbrechen. Teilweise mit roher Gewalt. Dabei opfert sich eine der Ziegen indem Sie sich so lange durch den Zaun drückt bis das Loch groß genug ist, dass sie durchschlüpfen kann, somit ist der Weg auch für alle anderen Ziegen frei. Für die Ziegen ist unser Garten ein echtes Paradies: Es gibt massenweise Heu und sie graben auch Erdnüsse aus um Sie zu fressen. Neulich haben wir zwei Ziegen beobachtet, wobei die eine auf den Rücken der anderen gestiegen ist, um an die Blätter eines Baumes zu kommen. Auch wenn uns die Intelligenz der Tiere fasziniert und wir Ihnen ihre reichlichen Mahlzeiten gönnen, so stellen Sie doch eine erhebliche Gefahr für unsere gepflanzten Jungbäume dar.

Wir haben für jeden Baum einen geflochtenen Korb als Schutz in Auftrag gegeben und konnten so zumindest die verbliebenen Bäume noch retten. Neben Ziegen gibt es außerdem noch andere Schwierigkeiten: Termiten höhlen die Triebe von ihnen aus, Wühlmäuse fressen die Rinde ab und mit der früh einsetzenden Trockenzeit haben wir auch nicht gerechnet. Mittlerweile steht unser Wasserturm inklusive Solarpumpe und die verbliebenen 50 Jungbäume sind alle mit einem Schutz ausgestattet und werden einmal pro Woche gegossen. Natürlich sind wir enttäuscht, dass weniger als die Hälfte der Bäume überlebt hat, aber wir wissen auch, das aller Anfang schwer ist und wir im zweiten Jahr eine höhere Quote erreichen werden. Im April wollen wir 90 weitere Bäume pflanzen.


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